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An der frischen Luft ist Julia zuhause

Mit Klick auf dieses Bild der Maurermeisterin Julia Schäfer gelangen Sie zum Beitrag. 01

Hammer, Nägel, Bindedraht und Baupläne – das alles gehört zu Julias Welt. Schon als Kind hat sie ihren Vater gern auf die Baustelle begleitet. Doch dass sie Maurermeisterin werden würde, wurde Julia Schäfer erst nach einem kurzen Ausflug in die Bürokommunikation klar. In Kraichtal-Unteröwisheim ist die 27-Jährige zu Hause, dort befindet sich auch das von ihrem Vater geführte Familienunternehmen Martin Schäfer Bau GmbH, in das sie vor einigen Jahren erfolgreich eingestiegen ist.

Wenn Julia nicht gerade an der frischen Luft auf dem Bau arbeitet oder Pläne im Büro vorbereitet, ist sie draußen unterwegs und macht gern Sport, fährt Motorrad und unterhält ganz nebenher unter dem Instagramnamen „tschulique“ täglich knapp 60.000 Follower.

Über Umwege zum Traumberuf

Julias Werdegang zeugt von ihrem Ehrgeiz; die Maurermeisterin hat sich in vielen kleinen Schritten hochgearbeitet: Nachdem sie die Hauptschule mit einem Schnitt von 1,2 abgeschlossen hatte, entschied sie sich, die Mittlere Reife an einer Berufsfachschule mit wirtschaftlicher Spezialisierung nachzuholen. Direkt im Anschluss machte sie sogar noch ihr Wirtschaftsabitur. „Wer auf eine Hauptschule geht, sollte nicht glauben, dass mit dem Abschluss das Ende der Möglichkeiten erreicht ist“, betont sie. „Unser Bildungssystem erlaubt uns Weiterbildungen in viele verschiedene Richtungen – die sollte man nutzen.“

Nach ihrem Abitur standen ihr viele Wege offen und sie wusste nicht so richtig, wie sie ihre Zukunft gestalten sollte. „Zunächst habe ich überlegt, Bauingenieurswesen zu studieren“, erzählt Julia, „Meiner Mutter war es aber wichtig, dass ich erstmal eine Ausbildung abschließe – also habe ich auf ihren Rat hin eine Bürolehre durchgezogen.“

Schnell wurde Julia klar, was sie schon immer vermutet hatte: Die Arbeit im Büro und das ständige Drinnensein sind nicht ihre Welt. „Während der Lehre war ich immer froh, wenn der Tag im Büro beendet war. Obwohl die Ausbildung schon relativ viel Zeit in Anspruch genommen hat, habe ich nebenher auf verschiedenen Baustellen gearbeitet und konnte es nie erwarten, endlich auf den Bau zu gehen“, erzählt sie. „Noch bevor meine Ausbildung abgeschlossen war, wurde mir klar – direkt danach mache ich eine Lehre zur Maurerin.“

Die Erfahrung hat Julia gelehrt, dass es manchmal besser ist, auf sein eigenes Bauchgefühl zu hören. In der Maurerlehre fühlte sie sich zuhause. Und damit nicht genug – „Gleich danach habe ich meinen Maurermeister gemacht“, bemerkt sie stolz.

Jeden Tag Erfolgserlebnisse als Maurermeisterin

Wenn man Julia fragt, was ihr am meisten an ihrem Beruf gefällt, muss sie lachen: „Ich könnte euch 1000 verschiedene Dinge erzählen, die mir an meiner Ausbildung und meinem Beruf gefallen. Ich liebe meinen Beruf und meine Branche über alles und könnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, etwas anderes zu machen.“

Ganz besonders gefällt ihr jedoch der Luxus, den ganzen Tag draußen an der frischen Luft zu arbeiten. „Und das Beste – man hat eigentlich jeden Tag Erfolgserlebnisse. Wenn man den ganzen Tag gearbeitet hat, sieht man auch direkt das Resultat“, betont die 27-Jährige. „Das motiviert mich immer wieder aufs Neue und macht meine Arbeit zu etwas ganz Besonderem.“

Eine Problemlöserin, die auch mit anpackt

Ein regulärer Arbeitstag beginnt bei Julia morgens um halb 6 – nach einer Tasse Kaffee macht sie sich direkt auf den Weg ins Büro. Dort plant sie den Tag und macht sich mit den Bauplänen vertraut. „Viele denken immer, dass man sich in unserem Beruf jeden Tag total abschuften muss. Ich glaube, dass sich aus diesem Grund viele Frauen leider auch einfach nicht trauen, ins Handwerk zu gehen“, bedauert Julia. „Wenn ich aber aus meiner eigenen Erfahrung berichte, kann ich sagen, dass das Wichtigste ist, mit Köpfchen logisch an Sachverhalte rangehen und gleichzeitig auch mal mitanpacken zu können.“
Dass sie als eine der wenigen Frauen in ihrem Beruf eine Art Vorreiterrolle einnimmt, gefällt der selbstbewussten Julia. Mit einem Augenzwinkern stellt sie fest: „Ich habe den Eindruck, dass Frauen häufig in der Lage sind, Probleme schneller zu lösen. Wenn es irgendwo ein Problem gibt oder ein Ratschlag gebraucht wird, wenden sich meine Kollegen immer sehr gerne an mich.“

Maurermeisterin zwischen Instagram und Baustelle

Selbstbewusst und stets mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, posiert Julia auch häufig in Arbeitsklamotten auf ihren Bildern auf Instagram. Man sieht ihr an, dass sie stolz darauf ist, im Handwerk zu arbeiten und ihrer Arbeit mit großer Leidenschaft und Freude nachgeht. Täglich gibt sie Einblicke in ihre Welt auf dem Bau, stellt Kollegen vor und sprüht vor Energie.
„Ich habe genau das Richtige für mich gefunden. Für mich ist die Baustelle ein zweites Zuhause und es war genau richtig, den Schritt Richtung Handwerk zu gehen. Ich wünsche mir, dass ich mit meinem Instagram-Account auch gerade junge Frauen dafür begeistern kann, über sich hinauszuwachsen und Berufen nachzugehen, in denen vorwiegend Männer tätig sind.“

Interesse am Beruf der Maurerin / Maurermeisterin? Das musst du wissen:

Die Baubranche ist eine der größten Branchen des Landes – und wird auch stetig wachsen. Da Mauern überwiegend von Hand errichtet werden (und auch beim Einsatz von Maschinen Menschen immer gebraucht werden), ist der Beruf der Maurerin ein sicherer Job. Zudem ist die Bezahlung gut und tariflich geregelt.

  • Wo kann ich als Maurerin arbeiten? Als Maurer arbeitest du in Unternehmen des Baugewerbes – also in Hochbauunternehmen, in Sanierungs- und Modernisierungsunternehmen oder im Fertigungsbau.
  • Wie sind die Arbeitszeiten als Maurer? Als Maurerin arbeitest du 38 bis 40 Stunden in der Woche. Auch Wochenendarbeit ist in diesem Beruf üblich. Die Arbeit am Wochenende wird dadurch ausgeglichen, dass du an einem anderen Wochentag frei hast.
  • Was muss ich für ein Typ sein, um Mauererin zu werden?
    • Handwerk: Als Maurerin solltest du Interesse an handwerklichen Aufgaben und zumindest schon mal einen Hammer in der Hand gehabt haben. 
    • Team: Kannst du mir schnell den Maurerhammer reichen? Auf der Baustelle ist vor allem eins gefragt: Teamwork. Genauso wie du Hilfe von anderen erwarten kannst, solltest du auch die Bereitschaft besitzen, anderen helfen zu wollen. 
    • Natur: Bei der Arbeit auf Baustellen bist du als Maurerin jeder Wetterlage ausgesetzt. Im Sommer kann es sehr heiß werden und auch bei Minusgeraden wollen Häuser mit körperlicher Arbeit gebaut werden. 
  • Wie läuft die Ausbildung als Maurerin ab? Die Ausbildung zum Maurerin ist dual aufgebaut und dauert drei Jahre. In der Regel besuchst du zweimal wöchentlich die Berufsschule und übst dich in den verbleibenden drei Tagen in deinem Ausbildungsbetrieb. In der Praxis packst du bereits ab deinem ersten Ausbildungsjahr auf den Baustellen mit an. 

Alle Infos zum Beruf stammen von Ausbildung.de. Mehr Infos hier.

 

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